Nationalpark

Nationalpark

Weltweit werden großräumige Naturgebiete als Nationalparke ausgewiesen, um unser Naturerbe dauerhaft zu bewahren. Nach internationalen Grundsätzen sind Nationalparke:

  • rechtlich geschützte Gebiete,
  • großräumig und von besonderer Eigenart
  • wenig vom Menschen beeinflusst
  • und zugänglich für Wissenschaft, Bildung und Naturerleben, soweit es der Schutzzweck erlaubt.

Das Wattenmeer reicht als einheitlicher Naturraum von den Niederlanden über Deutschland bis Dänemark.
In Deutschland haben drei Küsten-Bundesländer ihren Anteil am Wattenmeer zu Nationalparken erklärt:

 

  • "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer" (gegründet 1985),
  • "Niedersächsisches Wattenmeer" (gegründet 1986)
  • "Hamburgisches Wattenmeer" (gegründet 1990)


Das liegt daran, weil im föderalen Deutschland der Naturschutz in der Verantwortung der Bundesländer liegt.

Über den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer informieren 18 Informationseinrichtungen am Festland und auf den Inseln.

Derzeit gibt es in Deutschland 16 Nationalparke mit einer Gesamtfläche von 1.047.859 ha. Bezogen auf die terrestrische Fläche Deutschlands, bei der die marinen Gebiete unberücksichtigt bleiben, beträgt die Gesamtfläche der Nationalparke 214.588 ha, dies entspricht einem Flächenanteil von 0,60 % des Bundesgebietes.

Bedeutung des Nationalparks für die Vogelwelt

Das Wattenmeer ist eines der bedeutendsten zusammenhängenden Feuchtgebiete der Welt und bietet einen stets "reich gedeckten Tisch" ...

... für jährlich über 10 Millionen Watt- und Wasservögel. Aus diesem Grunde wird das Wattenmeer nicht nur durch Nationalparke, sondern auch durch internationale Abkommen geschützt.
Im hiesigen Wattengebiet haben vor allem die Inseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn (Nationalpark "Hamburgisches Wattenmeer") überregionale Bedeutung als Brutgebiet für Seeschwalben und Möwen sowie als Mausergebiet für Brandenten.

Rastvögel und Wintergäste

Das Wattenmeer ist für ziehende Wasser- und Wattvogelarten von überragender Bedeutung, insbesondere für die Vogelarten Alpenstrandläufer, Knutt, Kiebitzregenpfeifer, Pfuhlschnepfe, Großer Brachvogel, Rotschenkel und Säbelschnäbler. Dies betrifft nicht nur die Winterbestände, sondern in noch größerem Umfang die Rast- und Mauseransammlungen, die im gesamten deutschen Wattenmeer mehr als eine Million Limikolen betreffen können. Vor der Wurster Küste (zusammen mit den Inseln Neuwerk und Scharhörn) wurden z.B. 44.000 Alpenstrandläufer, 27.300 Knutts, 12.400 Austernfischer und 12.200 Goldregenpfeifer gezählt (Maxima 1986-1990, Angaben des NLÖ, zit. in Zentrale für Wasservogelforschung und Feuchtgebietsschutz 1993).

Die Bedingungen in Rast- und Überwinterungsgebieten ist für ziehende Vögel z.T. entscheidend für die Populationsentwicklung: Störungen in diesen Gebieten führen zu verminderter "Fitness" der Vögel, was einen erfolgreichen Abschluss des folgenden anstrengenden Brutgeschäfts in Frage stellt.

Neben den Wattflächen selbst benötigen die Vögel hochwassersicheres Hinterland als Schlaf- und Nahrungsgebiet. Hierbei sind Vor- und Außendeichflächen sowie die Offenlandgebiete der Marsch von Bedeutung.