Inspektion des Nationalpark-Hauses Baltrum

29. Juli 2018

Nach dem Nipptied-Konzertchen am Sonntagabend saß eine kleine Freundesgruppe des Nationalpark-Hauses noch draußen vor der Tür, als eine Silbermöwe des Weges geschritten kam, kurz einen Blick auf die Schautafel warf und mutigen Schrittes und zuversichtlichen Gesichtsausdruckes in Richtung Eingangstür marschierte, nicht ohne einen kurzen Blick auf die Leute geworfen und mit einem Nicken knapp gegrüßt zu haben.
"Nee, ne!" sprach FÖJler Niclas Molline, "die geht da doch jetzt nicht wirklich rein!"


Doch, tat sie. Und inspizierte in aller Seelenruhe die Ausstellung im Untergeschoss des Nationalpark-Hauses, kontrollierte die Ecken, reckte den Hals hoch zum Tresen - ja, und begutachtete auch ihre ausgestopften Artgenossen. Was oder ob sie dabei gedacht hat, ließ sie sich nicht anmerken - kein Wimpern- oder Schulterzucken, nichts. Niclas geleitete sie, die inzwischen auf Emma getauft war, weil ja alle Möwen aussehen, als ob sie Emma hießen, geleitete sie ruhig wieder nach draußen, wo sie ging, wie sie gekommen war.
Es stellte sich heraus, dass einer ihrer Flügel fluguntauglich ist - Emma trägt's offensichtlich mit Fassung und erkundet die Welt auf ihre Art.

Text: Sabine Hinrichs

Foto: Denis Metz